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               Der Name Horst Geier 
                ist untrennbar mit der Entwicklung des Westernreitsports und des 
                American Quarter Horse verbunden. Der Unternehmer importierte 
                bereits 1974 seine ersten eigenen American Quarter Horse Stuten 
                und sah auf Anhieb das enorme Potential dieser Rasse und des Westernreitsports 
                generell. Er war Mitbegründer der DQHA, der NRHA Germany und der 
                EWU und baute die Flachsberg Ranch in Schwanewede auf - eine der 
                ersten Ranches in Deutschland, die sich professionell mit der 
                Zucht. Ausbildung und dem Verkauf von American Quarter Horses 
                und Paint Horses beschäftigten. Aushängeschild der Flachsberg 
                Ranch wurde der als Zweijähriger aus Kalifornien importierte American 
                Quarter Horse Hengst Doc Chex (von Doc Tom Tucker). Kay Wienrich 
                bildete den auffallenden Braunen erfolgreich in Reining, Cutting 
                und Cow Horse aus und feierte mit ihm unzählige Erfolge. Der Hengst 
                leitete in Deutschland eine neue Ära ein: die des modernen Sportpferdetyps. 
                Während seiner aktiven Turnierkarriere gewann er alles, was es 
                zu gewinnen gab. Zehn Jahre lang dominierte er die deutsche Reining 
                und Cowhorse Szene, und nur wenigen gelang es in dieser Zeit, 
                Doc Chex zu schlagen. 1986 gründete Horst Geier zusätzlich in 
                den USA die Flachsberg Ranch Oklahoma, über die im Laufe der Jahre 
                einige Tausend American Quarter und Paint Horses nach Europa kamen, 
                darunter legendäre Hengste wie The Hollywood Man, Doc Smoky Note, 
                Dox Cashn Hand und Peppy San Can.  
                 
                  
                 
                Entscheidende Impulse setzte Horst Geier jedoch nicht nur für 
                die Zucht, sondern auch für das Turnierwesen. Schon 1976 veranstaltete 
                er das erste Western Horse Turnier. Viele weitere folgten, darunter 
                ein Turnier, das zu einem weltweiten Begriff werden sollte: die 
                AMERICANA. So wie Horst Geier bereits das Potential im europäischen 
                Westernreitsport gesehen hatte, so hatte er auch das richtige 
                Auge für dieses Event der Extraklasse. 1986 fand auf dem Olympiareitgelände 
                in München-Riem die erste echte AMERICANA statt. Auf Anhieb kamen 
                26.000 Besucher. Die Mischung aus Spitzensport, Messe und Entertainment 
                traf genau den Geschmack des Publikums und brachte das Westernreiten 
                in ganz Europa einen gewaltigen Schritt nach vorne. Nicht von 
                ungefähr kommt es, dass alle Verbände ab dem Jahr 1988 von einem 
                Boom in der Mitgliederentwicklung berichten. Seit 1990 ist die 
                AMERICANA in Augsburg zuhause und eine feste Größe für alle Westernreitsportbegeisterten, 
                die regelmäßig über 300 Aussteller und rund 50.000 Besucher anzieht. 
                Bis 2015 leitete und managte Horst Geier die AMERICANA zusammen 
                mit seiner Frau Anneliese und einem ausgesuchten Showteam. Auch 
                im Punkt Menschen hatte Geier stets den besonderen ‚Riecher'. 
                Viele bekannte Namen verdanken ihm ihre Anfänge in der Westernreitszene, 
                darunter auch der bekannte Turniersprecher Boris Kook, der heute 
                international tätig ist. Auch seine Nachfolgerin, die heutige 
                Mrs. AMERICANA Sandra Quade und Joachim Bochmann hat er an die 
                Szene herangeführt. 2017 zog Horst Geier sich aus dem Team der 
                AMERICANA zurück und übergab den Führungsstab an Sandra Quade. 
                Dem Event blieb er bis zum Schluss sehr verbunden.  
                 
                "Horst war für mich ein Tausendsassa, ein Unikum, das im Kopf 
                immer sehr jung geblieben ist", erinnert sich Sandra Quade. "Keine 
                Idee war für ihn zu verrückt. Für das, was er alles umgesetzt 
                hat, brauchen andere Menschen drei Leben lang. Er hat mich in 
                die Profi-Westernpferdewelt eingeführt und ist mit mir in die 
                USA geflogen, um mir dort die entsprechenden Horsemen/Profitrainer 
                und Veranstaltungen im Westernreitsport vorzustellen. Ich habe 
                zwei AMERICANA-Vorbereitungen neben ihm gesessen, ihm zugeschaut 
                und zugearbeitet. Seitdem ich seine Position dann komplett übernommen 
                habe, stand er mir immer mit Rat und Tat zur Seite. Er war mein 
                Protegé!! Auf seine sowie Annelieses Loyalität konnte ich immer 
                bauen. Seine Meinung war ehrlich und seine Ratschläge oftmals 
                sehr weise. Joachim und ich werden ihn sehr vermissen." 
                 
                Kay Wienrich bringt es auf den Punkt: "Ich habe Horst Geier ca. 
                1976 kennengelernt. Als innovativer Mann hatte er schon immer 
                ein Gespür für Trends und Entwicklungen, besonders für das, was 
                Westernreiten einmal werden sollte. So hat er mit seinem damaligen 
                Freund den zweiten großen Westernstore, "True West", gegründet, 
                der damals schon dem ambitionierten "Cowboy" Mitteleuropas alles 
                bot, was er zum Frönen dieses damals noch jungen Hobbies benötigte. 
                Westernreiten wurde zu dieser Zeit als ‚geistige Verirrung einiger 
                pferdeaffiner Menschen' gewertet, deren Orientierung in dieser 
                Reiterei primär aus den Westernserien, Samstagnachmittags um 18.10 
                Uhr, herrührte. Horst Geier ließ sich davon nie beirren. So gründeten 
                wir 1978 die Flachsberg Ranch, den ersten Trainings- und Unterrichtsbetrieb 
                für Westernreiten mit eigener Reithalle. Die Flachsberg Ranch 
                hatte einen eingetragenen Verein mit 120 Mitgliedern und war dem 
                Landessportbund angeschlossen. Er hat dafür gesorgt, dass die 
                ersten importierten American Quarter Horses in einem anerkannten 
                Zuchtverband (damals das Rheinische Pferdestammbuch) registriert 
                wurden und ihre Zollfreiheit erhielten. Er war Gründungs- und 
                Vorstandsmitglied der DQHA, EWU und NRHA und hat sich mit großem 
                Engagement diesen Vereinen gewidmet. Als sein größtes Vermächtnis 
                muss man aber wohl die AMERICANA nennen, die mittlerweile über 
                Jahrzehnte ein fester Bestandteil eines jeden Westernreiters und 
                Händlers der Branche ist. Eine in Europa stattfindende Show der 
                Superlative, die sogar Reiter mit Pferden aus USA auf den alten 
                Kontinent, in die Hallen der Augsburger Messe gelockt haben, weil 
                nur derjenige NRHA World Champion werden konnte, der das damals 
                sagenhafte Preisgeld in der Open Reining, gewonnen hat. Horst 
                Geier hat einen großen Teil seines Lebens den Westernpferden und 
                der Westernreiterei gewidmet. Die heutige Generation der Westernreiter 
                erntet die Früchte von Personen wie ihm. Ich möchte seiner Frau 
                Anneliese und seinem Sohn Axel und dessen Familie meine Anteilnahme 
                aussprechen."  
                 
               
                
                 
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