wittelsbuerger.com - Europas erste Adresse für den Westernreitsport
Westernreiten Schritt für Schritt zum Erfolg:
Basisarbeit mit Andrea Schmid, Teil 1
Neue Serie im
Quarter Horse Journal
wittelsbuerger.info
Wissen
Besucher online
Unsere Foren: Informieren Sie sich und diskutieren Sie mit!
Wissen
 
Navigation

zurück
 
Diese Seite ausdrucken
Diese Seite
zu den Favoriten
Diese Seite
als Startseite
 
Kontakt & Feedback
Kontakt &
Feedback


Sitemap & Suchfunktion
Sitemap &
Suchfunktion


zur Startseite

zurück zur
Startseite


Schritt, Trab und Galopp sind die Grundgangarten. Dazwischen gibt es Tempounterschiede, Übergänge und Lektionen – von einfach bis schwer. Wichtig ist die gründliche Basisarbeit, dann wird man mit einem durchlässigen Pferd belohnt und befähigt, erfolgreich an einem Turnier teilzunehmen.

Wenn wir mit unserem Pferd in die Bahn gehen, ist es ein ungeschriebenes Gesetz, mindestens die ersten zehn Minuten nur im Schritt die Muskulatur zu erwärmen. Bei dem großen Bewegungsapparat mit seinen zahlreichen Muskeln ist es sehr wichtig, diese zuerst zu lockern. Die Flüssigkeit der Gelenke wird ebenfalls erwärmt und somit geschmeidiger. Auch für den Kopf des Tieres ist es vorteilhaft, nicht gleich mit Zwang und Druck zu arbeiten.



Über die Autorin
 
So werden Sie und Ihr Pferd fit fürs Turnier! Das Westernreiten fasziniert durch rasante Manöver und
Pferde, die scheinbar mühelos zum Sprint durchstarten und gleich darauf wieder in ruhigem Jog den
Reiter erschütterungsfrei durch die Prärie tragen. Doch wie gelingen Spin und Stopp, Tempounterschiede
und fliegende Galoppwechsel?

Mit den in vielen Jahren erprobten Übungen der Profitrainerin Andrea
Schmid kann sich jeder Reiter mit seinem Pferd die perfekte Grundausbildung erarbeiten. Konsequent
umgesetzt gelingt es dem ambitionierten Westernreiter, sein Können zu verbessern, Lektionen korrekt zu
reiten und sein Pferd zu motivieren.

• Der richtige Sitz.
• Schritt, Trab und Galopp.
• Übergänge und lösende Lektionen.
• Spin, Stopp, Rollback und fliegender Wechsel.
• Abwechslung mit Stangenarbeit.
• Tipps zum Turnierstart.

Der Weg zum durchlässigen und motivierten Westernpferd.
Andrea Schmid ist Trainerin und als Turnierreiterin international erfolgreich. Auf ihrem eigenen
Ausbildungs- und Zuchtbetrieb gibt sie als passionierte Reitlehrerin ihr Können an viele Reitschüler
weiter.

Andrea Schmid
Westernreiten
Schritt für Schritt zum Erfolg

16,95 EUR [D]
128 Seiten
160 Abbildungen
Integralband
ab 12 Jahre
ISBN: 978-3-440-11198-7
Art.-Nr.: 11198
24,3 x 17,8 cm (LxB)


Leicht traben auf dem „richtigen Fuß“: Man steht auf, wenn sich die äußere Schulter des Pferdes nach vorne bewegt.
Das soll das innere Hinterbein entlasten und so zum vermehrten Untertreten animieren



Die Lösungsphase im Trab

Nach der Lockerung im Schritt beginnen wir mit der Trabarbeit. Der Trab ist eine Gangart im Zweitakt (der Schritt übrigens ist ein Viertakt). Diese Gangart hat sehr viel Rhythmus. Der Reiter kann sich hier gut schulen, den Bewegungen zu folgen, ohne das Pferd physisch zu überfordern. Und unser Pferd kann sich in diesem Takt prima dehnen, den Rücken aufwölben und einen gleichmäßigen Rhythmus und somit Losgelassenheit erarbeiten. Noch im Schritt setzt sich der Reiter etwas aufrechter in den Sattel und spürt somit gleich mehr Druck auf den Gesäßknochen. Die Hinterbeine des Pferdes treten nun vermehrt unter den Schwerpunkt. Etwas Spannung in den Oberschenkeln und leichte Signale mit den Unterschenkeln ermuntern das Pferd anzutraben. Das Stimmkommando ist ein Schnalzen.
Leichttraben




Durch das aktive Nach-vorne-treten der Hinterbeine wird die hintere Rückenmuskulatur angeregt und gedehnt



Um die Rückentätigkeit zu aktivieren, traben wir zu Beginn leicht. Der punktuelle Druck ist dabei im Sattel nicht so hoch. Der Reiter leitet sein Gewicht vermehrt über die Steigbügel ab. Dies ist angenehmer für das Pferd. Wird leicht getrabt, das heißt der Reiter sitzt in einer Taktphase und steht in der nächsten Phase auf, sprechen wir vom sogenannten „richtigen Fuß“. Das bedeutet, der Reiter steht in der Phase auf, in der das Pferd mit dem äußeren Vorderbein nach vorne tritt. Das innere Hinterbein, welches in dem Moment auch nach vorne tritt, wird durch die Entlastung durch den Reiter beim Vorschwingen unterstützt. Gleichzeitig nimmt das Pferd mehr Gewicht auf das dieses (innere) Bein auf. Reiten wir zum Beispiel rechts herum (= rechte Hand), wäre es das rechte Hinterbein. Der Oberkörper darf beim Leichttraben minimal nach vorne genommen werden. Die Beine bleiben aber exakt in ihrer Grundposition. Der Reiter würde die Pferdeschulter zu sehr mit seinem Gewicht belasten, wenn die Beine zu weit vorne positioniert würden. Eine Übung im leichten Sitz ist hier hilfreich: Die Hände werden rechts und links vom Sattelhorn etwas tiefer gehalten. Dies fördert zu Beginn eine tiefere Hals-Kopf-Haltung des Pferdes.



Ein gutes Vorwärts-Abwärtstraben dient dazu, den Pferderücken zu dehnen und damit gesund zu erhalten


Vorwärts-Abwärts – wozu?


Das erste Ziel im Trab ist ein gutes vorwärts-abwärts traben. Dies dient dazu, den Rücken zu dehnen und somit gesund zu halten. Unser Pferd ist von Natur aus nicht dazu gedacht, einen Menschen zu tragen. Sehen wir uns die Anatomie von der Seite aus an, dann hat der Pferderücken Ähnlichkeit mit einer Hängebrücke. Der Reiter sitzt auch nicht direkt auf der Wirbelsäule, wie häufig gedacht wird. Was der Mensch oben auf dem Rücken spüren kann, sind die Dornfortsätze an der Wirbelsäule. Darauf sitzt der Reiter. Und gerade diese Dornfortsätze stehen auch noch zueinander. Wenn das Pferd den Kopf nach oben nimmt und den Rücken durchdrückt, nähern sich diese bedrohlich. Im schlimmsten Fall berühren sich die Dornfortsätze und führen zu Schmerzen durch Entzündungen und Arthrosen. Beim Pferd äußert sich dies durch eine Überempfindlichkeit des Rückens beim Putzen oder das Pferd wehrt sich beim Satteln.

Beim Auf- oder Absteigen sollte sich das Pferd nicht mit dem Rücken wegdrücken. Ein warnendes Zeichen können auch die ständig nach hinten ausgestellten Hinterbeine sein. Ein schleppender Gang mit steifer oder lahmender Hinterhand kann auch für eine Rückenerkrankung sprechen. Es liegt in der Sorgfaltspflicht des Reiters, sein Pferd anatomisch richtig zu reiten. Nur in Dehnungshaltung, wenn das Pferd sich nach vorne-unten dehnt, mit weichem Maul, mit gleichzeitig aktiv tretender Hinterhand, kann sich die Rückenmuskulatur richtig spannen und entspannen. Die Muskeln werden richtig angeregt und können aufgebaut werden.


Wie funktioniert es?


In jeder Reitweise wünschen wir uns ein losgelassenes Pferd, welches sich trägt und somit seinen Rücken aufwölbt. Im Trab kann das prima praktiziert werden. Dazu ermuntern wir unseren Vierbeiner, ein gutes Arbeitstempo zu traben. Rasse- und körperbauabhängig hat jedes Pferd sein Grundtempo. Das sollte nicht überschritten werden. Wird über das Grundtempo geritten, ist wieder Anspannung in der Muskulatur notwendig, um die Geschwindigkeit zu halten. Etwas Gefühl und/ oder Anleitung bilden und festigen einen guten Trab. Die Hinterbeine treten aktiv nach vorne. Wenn diese im Sand schlurfen, kann von gutem Untertritt natürlich nicht die Rede sein. In diesem Fall muss gut getrieben werden. Durch das aktive Nach-vorne-nehmen der Hinterbeine wird die hintere Rückenmuskulatur angeregt und gedehnt. Hals und Kopf werden tief gehalten. Über das kräftige Nackenband, welches in die Muskulatur über den Rücken ansetzt, wird auch der vordere Teil des Rückens gedehnt. Jetzt entsteht eine Rückenbrücke. Eine tragende Muskulatur wird gebildet. Zudem helfen die Bauchmuskeln, den Rücken höher zu nehmen.

Zu Beginn wird nur ganze Bahn mit großen Zirkeln geritten, um diese Körperhaltung beizubehalten. Ziel ist ein lockerer Hals der sich gerne nach unten „abdehnt“, ein schwingender Rücken und ein gleichmäßiger Rhythmus. Das Pferd wird auch nicht sofort mit engen Hufschlagfiguren aus dem Konzept gebracht. Damit würde man die Linie „brechen“, die längs durch den Pferdekörper vom Kopf zur Hinterhand führt. Ein Pferd mit lockerer Muskulatur läuft in sich losgelassen und zufrieden. Biege ich zu früh und zu viel, müsste das noch „kalte“ Pferd dies ständig mit dem restlichen Körper kompensieren.


Der Sitz beim Vorwärts-abwärts traben

Der Reiter bleibt mit den Beinen in der Grundposition. Den Oberkörper ganz leicht nach vorne geneigt. Zu Beginn empfehle ich vorwärts-abwärts leichtzutraben. Durch den rhythmischen Druck der beim Leichttraben in die Steigbügel abgegeben wird, kann ich den Takt beeinflussen. Trete ich jeweils in der Phase des Aufstehens mehr in die Bügel wird mein Pferd etwas gesetzter in der Bewegung. Dies empfiehlt sich besonders bei Pferden die gern über den Takt traben wollen. Ein gleichmäßiges „Mitatmen“ in der Bewegung hält auch unsere Muskulatur locker. Die Hände werden bewusst tiefer genommen, um die tiefe Kopf-Hals-Haltung zu fördern. Im fortgeschrittenen Stadium ist das nicht mehr nötig. Hier nimmt das Pferd diese angenehme Dehnungshaltung gerne an. Die Zügel werden in der Grundposition gehalten oder die einhändige Zügelführung wird bevorzugt. Mit treibenden Impulsen wird ein guter Takt erarbeitet. Wir wollen ein Pferd von hinten nach vorne in die Hilfen reiten. Das umschreibt das aktive Vortreten der Hinterbeine mit der gleichzeitig leichter werdenden Vorderhand. Der Rücken wird angehoben.

Wichtig: das Vorwärts-abwärts gehört zum Fundament der Reiterei. Mit dieser Haltung lassen sich wesentlich einfacher die nächsten Übungen oder Manöver erarbeiten. Ein so gerittenes Pferd wirkt auch für den Betrachter schön, weil es entspannt arbeitet. Tipp: Gebe ich mit den Zügeln nach, geht das Pferd mit Hals und Kopf ebenfalls nach unten. Streckt es sich jedoch nach oben mit sichtbarem Unterhals, so wird der Rücken nach unten durchgedrückt. Ein solcher Rücken kann nicht schwingen.


Tipp: Gibt der Reiter mit den Zügeln nach, geht das Pferd mit Hals und Kopf ebenfalls nach unten

Takt und Losgelassenheit


Reiten ist Takt – oft hört man diese Worte von Reitlehrern, ständig bestrebt, in der jeweiligen Gangart den Rhythmus zu halten. Befindet sich das Pferd im Takt, haben wir ein ganz gleichmäßiges Nachvornetreten geschult. Der Reiter muss dafür schon ausreichend Taktgefühl mitbringen. Mit Schwingbewegungen der Arme zum Beispiel können wir aktiv den Takt aufnehmen – eine gute Übung im Schritt. Über das Treten der Hinterbeine können wir bewusst die Bewegung unserer Hüfte wahrnehmen. Diese wird rhythmisch angehoben (rechts-links, rechts-links, usw.) Dadurch nehmen wir auch unseren Körper besser wahr, lockern unbewusst verschiedene Gliedmaßen, die dadurch auch besser den Rhythmus des Pferdes aufnehmen können.

Wenn ein Reiter im Rhythmus sitzt, kann er diesen auch beeinflussen, ohne dass dabei der Takt verloren geht. Ein solches Pferd bleibt in einer guten Haltung, auch wenn das Tempo verändert wird. Dies ist ein hohes reiterliches Ziel und nur durch viele Übungen zu erreichen. Ein Pferd, welches konstant in seiner Haltung läuft, ist sehr schön anzusehen. Der Reiter hat sich hier Takt und Losgelassenheit erarbeitet. Voraussetzung dafür ist ein zügelunabhängiger Sitz, das Erfühlen vom Takt, ein rhythmisches Mitgehen in der Bewegung und natürlich die eigene Losgelassenheit. Tipp: Der Reiter stellt sich auf den Boden, bleibt locker im Körper und tritt dabei mit einem Bein richtig fest auf den Boden. Nun fühlt er die Vibration durch den ganzen Körper bis in den Kopf. Beim zweiten Versuch spannt er seinen Po stark an und stampft wieder mit dem Bein auf den Boden. Nun wird er die Vibration nur noch bis zum Po spüren. Der restliche Körper nimmt dies nicht mehr auf.

Dasselbe gilt in der Reiterei: Ein verspannter Körper kann keine Bewegung aufnehmen. Wird der Kopf eines Pferdes zum Beispiel bis an die Brust genommen, der Halsmuskel also sehr in Spannung gehalten – wie kann der Rest des Körpers da noch elastisch weitergehen? Ein gut gerittenes Pferd wirkt schön durch eine vorteilhafte Muskulatur. Diese wird in korrekter Bewegung ausreichend mit Sauerstoff versorgt und kann sich weiter aufbauen. Ein schlecht gerittenes Pferd hingegen baut Muskulatur ab und erscheint stumpf.



Text und Fotos Carola Steen




Zum wittelsbuerger.com-Expertenforum gelangen Sie hier.


Quelle wittelsbuerger.com

 

Weitere Artikel zu diesem ThemaWas meinen Sie dazu?
Mehr Informationen rund ums PferdewissenReden Sie mit in unserem Diskussionsforum
  
Sie wollen mehr zum Thema wissen? Hier finden Sie
Informationen zum VerbandInformationen zur RasseInformationen zum Westernreiten

Drei unserer Auktionsangebote rund ums Westernreiten

 



Impressum © 2011 by wittelsbuerger.com Disclaimer
 


Neue Serie
im QHJ
Teil 1: Basis