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Das (engmaschige) Heunetz:
Renaissance für einen altbekannten „Stallhelfer”
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Das Pferd als ehemaliger Steppenbewohner ist ein Dauerfresser, der darauf angewiesen ist, über den Tag verteilt stetig kleine Mengen rohfaserreiches Futter aufzunehmen – wild lebende Pferde verbringen etwa 16-20 Stunden pro Tag damit. Eine durchaus sinnvolle Einrichtung der Natur für ein Fluchttier, das im Verhältnis zur Körpergröße nur einen recht kleinen Magen hat.

 

Diesem „pferdigen” Grundbedürfnis ist in vielen Ställen nur schwierig gerecht zu werden. Abhilfe schaffen können hier jedoch die altbekannten, schon seit vielen Reiter-Generationen genutzten engmaschigen Heunetze, die derzeit eine kleine Renaissance im Alltagsgebrauch erleben und Pferden wie Pfl egern das Leben erleichtern. Auch unsere domestizierten Pferde verfügen noch über den Urinstinkt, viele Stunden des Tages mit der Futteraufnahme verbringen zu müssen. Dies hat seine Gründe: Bei zu langen Fresspausen sterben wichtige Mikroorganismen des Darms ab. Toxische Hufrehe, Kolik, aber auch Koppen und Weben aus Langeweile oder der Versuch, alles erreichbare anzufressen, können weitere schwerwiegende Folgen sein.

Bei der meist üblichen Fütterung – zwei- oder dreimal täglich – besteht die Gefahr, dass die Pferde große Mengen Heu innerhalb kürzester Zeit verschlingen. Dabei ist es wichtig zu wissen, dass ein Sättigungsgefühl beim Pferd von der Anzahl der Kauschläge abhängig ist und nicht von der Menge, die es zu sich nimmt. Ein Pferd ist also erst dann wirklich satt, wenn es über einen längeren Zeitraum gekaut hat. Aus diesem Grund kann es auch zu dem gefürchteten Überfressen an der Haferkiste kommen – obwohl der Magen bereits gefüllt ist, muss das Pferd weiter fressen. Kann das Pferd sein Futter nicht lange genug kauen und einspeicheln, kommt es zu einer Überproduktion von Magensäure – Schätzungen zufolge leiden etwa 80% aller Pferde unter Magengeschwüren.

Heunetze verlängern die Fressdauer um das Drei- bis Vierfache

Eine gute Alternative, um ein Pferd möglichst lange Zeit mit Fressen zu beschäftigen, bietet die Verwendung von engmaschigen Heunetzen, aus denen das Rauhfutter nur in kleinen Mengen herausgezupft werden kann. Beobachtungen zeigen, dass sich die Fressdauer dadurch um ein drei bis vierfaches verlängert. Im Gegensatz zur Bodenfütterung gibt es dabei kaum Verluste, und das Heu wird nicht verschmutzt. Es ist wichtig, darauf zu achten, das Heunetz in Bodennähe zu befestigen. Wird es zu hoch aufgehängt (so wie es früher üblich war), führt das zu dauerhaften Rückenproblemen und Haltungsschäden. Der Vierbeiner sollte beim Fressen eine artgerechte Haltung einnehmen können, bei der Kopf und Hals gesenkt sind.

Verschiedenste Größen für unterschiedliche Zwecke

Engmaschige Heunetze gibt es in vielen unterschiedlichen Größen und Ausführungen: Für Pferde, die in Boxen gehalten werden, für den Hänger, für unterwegs oder zum Tauchen des Heus in Wasser eignen sich Sackheunetze mit einer Füllmenge von etwa zwei bis 13 kg gepresstem Heu. Für mehrere Pferde im Offenstall, Paddock, Auslauf oder auf der Weide eignen sich Großraumheunetze, die es in Standardmaßen zwischen ein und fünf Meter Breite gibt.

Befestigt werden sie an einer Wand oder freistehend zwischen zwei Pfählen mit Hilfe von verschraubbaren Anbinderingen, Ösen oder Karabinerhaken. Für große Raufen, aus denen gleichzeitig mehrere Pferde fressen können, gibt es sogenannte Raufen- oder Abdecknetze, die ebenfalls in vorgefertigten Größen erhältlich sind und einfach über die Heuraufe gespannt werden. Weiterhin gibt es auch Netze, in denen ein kompletter Rundballen Platz fi ndet. Einige Hersteller fertigen auf Wunsch auch Sondergrößen – individuell passend für die jeweilige Haltung und Anzahl der Pferde.

Die Maschenweite – ein wichtiges Auswahlkriterium

Wichtig bei der Wahl des Heunetzes ist die richtige Maschenweite, die es in Größen zwischen 3x3cm und 7x7cm gibt. Erfahrungsgemäß kommen die meisten Pferde mit einer Maschenweite von 4,5 cm sehr gut zurecht. Da es hier jedoch je nach Rasse, Größe und Pferdetyp individuelle Unterschiede gibt, sollten die Tiere besonders in der Anfangszeit erst einmal beobachtet werden. Gegebenenfalls beginnt man zunächst mit einer etwas größeren Masche und wechselt nach der Gewöhnungsphase auf eine kleinere.

Um Verletzungsgefahr zu vermeiden, gilt es zu beachten, dass die Maschenweite kleiner sein muss als der Durchmesser des Hufes. Auch das Fressverhalten des einzelnen Tieres kann ein Auswahlkriterium sein – für ein schnell fressendes Pferd wählt man eher engere Maschen als für ein schwerfuttriges, ebenso wie für Ponys oder Pferde mit kleinen, schmalen Hufen. Da die Pferde oft recht heftig an dem Netz rupfen, ist eine gute Materialbeschaffenheit sehr wichtig. Eine lange Lebensdauer haben reißfeste Heunetze aus Polyamid oder Polypropylen, einem UV- und witterungsbeständigem Material (meist grün oder schwarz).

Achtung: Verletzungsrisiko vermeiden!

Wählt man das engmaschige Heunetz, passend zum Pferdebestand, der Haltung, Größe und dem Charakter des Tieres, trägt dies maßgeblich zu seinem Wohlbefi nden bei. Nicht unerwähnt bleiben soll aber das Risiko der Verletzungsgefahr für beschlagene Pferde, die mit den Hufeisen im Netz hängen bleiben können. Aus Sicherheitsgründen empfehlen die Hersteller den Einsatz deswegen nur für Barhuf Pferde.

Heunetze zum Selbermachen Wird auf die oben angegebenen Maße und die richtige Beschaffenheit geachtet, lassen sich stabile Heunetze für die Befestigung an der Wand auch preiswert und individuell selbst herstellen. Der Fachhandel bietet dazu Anhängerabdecknetze in unterschiedlichen Maßen an. Diese werden einfach in der gewünschten Größe zusammen gelegt und an den Seiten mit Kordel verknüpft. Die obere Öffnung wird mit einem Gurtschnellverschluss oder Karabinerhaken verschlossen, so dass ein schnelles und einfaches Befüllen ermöglicht wird. Befestigt werden die oberen Enden des Netzes in entsprechenden Ösen oder Ringen an der Wand – eine Befestigung der unteren Enden ist in den meisten Fällen nicht notwendig.



Quelle:
Meike Bölts für westernreiter (EWU)



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z.B. Petra Roth-Leckebusch für den Bereich Zucht.
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